Katharina Link | Keramik
Die Keramikkünstlerin Katharina Link wurde 1974 in Potsdam geboren. 1993-95 studierte sie an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar Gesang und Musiktheater. Im Anschluss erfolgte 1998-99 eine Ausbildung zur Keramikerin in Meiningen mit dem Schwerpunkt Baukeramik. 1999-2002 setzte sie die Ausbildung in Berlin fort, ihr Schwerpunkt lag auf der Scheibentöpferei. 2002-03 arbeitete sie als Werkstattvertretung in Sassnitz auf Rügen. 2003-04 war sie freiberuflich als Keramikerin in Berlin tätig. 2004 erfolgte die Werkstatt- und Ladeneröffnung in Weimar. 2009 wurde sie in den Bundesverband Bildender Künstler aufgenommen. Nach einem weiteren Umzug nach Berlin 2010 wurde sie 2015 in Müncheberg sesshaft.
Alle Gefäße werden aus Manganton auf der Töpferscheibe frei gedreht. Die sachlich-geometrische Formensprache vermittelt nicht nur ein zeitloses modernes Design, sondern gibt viel Raum für die Oberflächengestaltung. Seit Jahren arbeitet die Künstlerin mit der aufwendigen Sgraffitotechnik. Diese Art der Fassadendekoration hatte ihre Blütezeit während der Renaissance in Italien und inspirierte sie zur Gestaltung von Keramikobjekten. Zunächst trägt sie Sinterengoben unterschiedlicher Farben mehrschichtig auf, von Weiß über Pastell bis zu kräftigen Kontrastfarben. Anschließend werden grafische Strukturen in die bemalte Fläche geritzt, die sich zu Figuren, Gegenständen, Gebäuden, Landschaften, Ornamenten fügen oder ineinander verschwimmen. Im nächsten Schritt trägt die Künstlerin partiell einzelne Farbschichten wieder ab, ganz vorsichtig mit einem Skalpell und bringt so das "Darunter" zur Geltung. Daraus ergeben sich überraschende dreidimensionale Effekte. Dicht gebrannt bei 1100 Grad im Elektroofen, fein geschliffen für ein handschmeichelndes Gefühl, entstehen Unikate, die Geschichten erzählen.